Die Hölle des Nordens '12, Röbbel (Bericht+Bilder+TV)

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Don Vito Campagnolo
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Die Hölle des Nordens '12, Röbbel (Bericht+Bilder+TV)

Beitragvon Don Vito Campagnolo » 14.04.2012, 15:55

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Die Hölle des Nordens ab Röbbel - Dem Kopfsteinpflaster getrotzt

Nun habe ich es also geschafft: Meine erste Teilnahme an der Hölle des Nordens! Aber der Reihe nach: Da die Strecke ja einen gewissen Ruf hat, war klar, dass das gute Rädchen Zuhause bleibt und das alte Gios-Kampfross auch in seiner 13. Saison nicht geschont wird: Nach der Regenschlacht am Ostermontag in Köln musste es auch heute wieder ran. Eine leichte Setupänderung gab es allerdings bei den Laufrädern: Da habe ich mir vom Speedbike meiner besseren Hälfte die mit 28er Reifen besohlten Rädchen ausgeliehen, die zudem mit je 32 Stück 3-fach gekreuzten Speichen auch genügend Reserven haben sollten. So lies sich ein perfekt-fauler Kompromiss zwischen "rollt nicht mehr leicht und federt noch nicht gut" hinbekommen - aber um es kurz zu machen: Das Material war perfekt.

Ebenso die äußeren Bedingungen: Trocken, wenig Wind, nicht zu kalt, nicht zu warm, die Asphaltanteile der Strecke überwiegend glatt, selbst die Streifen am Randes des Kopfsteinpflasters waren ordentlich befahrbar.

Bei der Nummernausgabe (den Startplatz hatte ich hier im Forum gewonnen) noch eine kleine Überraschung: Ein großer Beutel Uelzena Iso-Getränkepulver inkl. Buddel - das kann man sich gefallen lassen. :wink:

Dann der Start: Flott ging es los, aber kein solch schlimmes Geballere wie bei manch anderem Rennen. Kurz nach der Einfahrt in die Kopfsteinpflaster-Passage war ich allerdings recht dumm von 2 Fahrern eingebaut, so dass schon gleich der Kontakt zur Spitze verloren war. An sich nicht schlimm, nur in dem Moment ärgert man sich ja doch ein wenig darüber, dass es schon gleich auf den ersten km passiert.
Nach Durchfahrt der Passage formierte sich eine recht flotte und ordentlich zusammenarbeitende Gruppe, die sich bei der 2. Durchfahrt der Pflasterpassage wieder etwas auflöste und anschließend neu formierte; danach wurde die Fahrt aber etwas unrythmisch.

Anfangs der 3. Pflaster-Passage verabschiedete ich mich dann aus der Gruppe: Der Puls war vom Start weg nie unter 85% gesunken und ich hatte nicht das Gefühl in diesem Tempo lange weiter durchhalten zu können. Also etwas gesitteter über das prügelnde Pflaster, was den Puls und dem traurigen Rest des Körpers ganz gut bekam. Problem dabei: Nun war ich mutterseelen-allein auf der Strecke und kurbelte so einige Zeit im Economy-Modus weiter. Am liebsten wäre ich dann bei der nächsten Parkplatz-Vorbeifahrt ausgestiegen, aber da ich ja hier für "HFS" am Start stand, konnte ich mich natürlich nicht so hängen lassen - da wollte ich das Ding doch ordentlich zuende fahren.

Dann kam von hinten mein Retter mit der Startnummer 444 (Danke, Dennis!): Er hatte noch ordentlich Druck auf dem Pedal, und so ging es deutlich flotter und mit Windschatten weiter. In weiteren Verlauf konnte ich zwischendurch auch wieder ein bisschen Führunsgarbeit übernehmen, so dass wir zu zweit den Rest der Strecke ganz ordentlich abgespult haben. Runde für Runde gab es bei der Start-Ziel-Durchfahrt noch kräftige Anfeuerungen der Zuschauer und vom Radsport-Teufel Didi Senft - auch das motiviert dann noch mal zusätzlich. Und so haben wir auf der letzten Runde sogar noch einige Fahrer aufgeschnupft, die wohl weiter vorn aus den Gruppen "ausgespuckt" wurden.

Im Ziel angekommen gab es erstmal eine akkurate Stärkung mit hausgemachter Frikadelle im Brötchen vom Gasthaus am Röbbelbach, dazu ein kleines Pils & hintendran ein Stück Kuchen - da war die Welt doch gleich schon wieder in Ordnung.

Ja, das war also Röbbel 2012: Rad und Fahrer heil geblieben, gekämpft, gefinished und Spaß gehabt - was will man mehr?

Hier kommen meine Bilder von der Hölle des Nordens: http://www.abload.de/gallery.php?key=i8tHjxz7

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Zuletzt geändert von Don Vito Campagnolo am 16.02.2023, 21:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Helmut » 15.04.2012, 01:21

@ Don Vito Campagnolo:

Super Bericht, vorzeigbare Bilder und auch radsportlich eine vorzeigbare Leitung.

Freut mich sehr, dass offensichtlich auch Du Deinen Spaß an dem Startplatz hattest.

Eigentlich sind mir "Vier Leute gucken in die Kamera"-Bilder ja keine Erwähnung wert, aber bei diesen Leuten samt Eurer Kostümierung habe ich gern einer Ausnahme gemacht.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Das Biest » 15.04.2012, 20:47

war auch da und habe meinen Sohn ins Rennen der Schüler geschickt. Ich habe gerade den zweiten Virusinfekt in kurzer Reihenfolge überstanden und war bei weitem nicht fit genug, um da mitzufahren.

War wieder eine schöne, familiäre Veranstaltung.
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Beitragvon Helmut » 16.04.2012, 08:55

Ein kurzer Bericht samt Link auf Dons Bericht hier findet sich im Challenge Magazin. Siehe

http://www.challenge-magazin.com/cms/in ... 7&Itemid=1
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Radsport im Fernsehen

Beitragvon radfreunde » 16.04.2012, 09:02

Die öffentlich Aufrichtigen können es doch. Nach dem merkwürdigen Heimatkundebericht von Rund um Köln hat es der NDR den WDRlern gezeigt, dass es auch ohne viel Unsinn geht:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/h ... s8795.html

Aber nur von den Lizenzlern.

Gruß

wilf
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Das war meine Hölle

Beitragvon Radmarathoni » 17.04.2012, 21:13

Am vergangenen Samstag war es soweit. Dank des hier im Forum gewonnenen Startplatzes absolvierte ich die Hölle des Norden. Da ich seit letzten Oktober bis jetzt etwa 2.500 km mit dem Rad zurück gelegt hatte, sollte ein Start hier kein Problem sein. Dachte ich jedenfalls.

Die Karfreitags-Permanente mit Marit und Mirko verpasste mir bereits einen Dämpfer, als ich nach 45 km nur noch an den Hinterrädern der beiden klebte. Kneifen kam für mich jedoch nicht in Frage, da musste ich jetzt durch. Bereits kurz vor 7:00 Uhr startete ich, um gegen 8:00 Uhr in Uelzen an der Felta-Tanke zu sein. Dort holte ich mir die Startunterlagen für die Ostkreis-Permanente, um diese in umgekehrter Richtung zu fahren. Also Rad aus dem Auto, Rucksack auf den Rücken und die 19 km locker nach Röbbel einrollen.

Bereits um 8:50 Uhr war ich in Röbbel angekommen. Die Temperatur war jetzt angenehm, so dass ich die langen Handschuhe und die Mütze im Rucksack verstauen konnte. Ich hatte jetzt genügend Zeit, meine Startunterlagen abzuholen und mir ein Rennen der Kleinen anzuschauen, die begeisternd bei der Sache waren. Etwa 20 Minuten vor dem Start wechselte ich die Laufschuhe mit den Radschuhen, um mich mit dem Rad noch ein wenig ein zu fahren. Um kurz nach 10:00 Uhr reihte ich mich im hinteren Feld ein, das pünktlich um 10:10 Uhr auf die Reise geschickt wurde.

Für meine Verhältnisse ging es mit einem Affenzahn loß und ich hatte bereits vor der Hölle den Anschluss am Hauptfeld verloren. Ich absolvierte die ersten 3 Runden mit zwei weitern Fahrern in jeweils 13 Minuten pro Runde sehr gleichmäßig. Dann wurden wir schwächer und in der vierten Runde von den 5 führenden Fahrern überrundet. Bei meinen beiden Kollegen konnte ich bis zur Hölle in der 5. Runde bleiben. Dort war ich so platt, dass ich sie ziehen lassen musste. Nach 67:55 Minuten und einem schwachen Schnitt von 29,9 km/h erreichte ich geschafft, aber glücklich das Ziel.

Ich blieb noch etwa 1 Stunde bei der Veranstaltung, bevor ich mit dem Rad locker die zweite Hälfte der Ostkreis-Permanente absolvierte. Es war eine perfekt organisierte, kleine, aber feine Veranstaltung. Enttäuscht war ich nur über meine eigene schwache Leistung. Im Herbst organisiert der selbe Veranstalter die Europäische Radsportwoche, bei der ich vielleicht auch dabei sein werde. Das Radsportwochenende ließ ich am nächsten Tag mit der RTF in Hannover-Badenstedt ausklingen. Dort fuhr ich die große Runde mit einem Schnitt von 30,1 km/h. Nach der unbefriedigenden Leistung vom Vortag war das okay.
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Beitragvon Helmut » 17.04.2012, 23:56

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Das Fahrerfeld des Hauptrennens passiert den Start-/Zielbereich. Fotograf: Erich Matthies

Der Veranstalter schrieb:

<b>5. Auflage der „Hölle des Nordens“ war eine runde Sache</b>

Bei der 5. Auflage des mittlerweile in Radsportkreisen berühmt-berüchtigten Kopfsteinpflaster-Radrennens „Die Hölle des Nordens – Ein Feeling von Paris-Roubaix“ lief alles Rund. Gut 400 Teilnehmer kämpften am vergangenen Samstag bei dem Erlebnis- und Volkssport-Radrennen um den „Großen Preis der SVO Energie GmbH“. Auch aus Frankreich und den Niederlanden waren Sportfreunde angereist. Sportlern und Zuschauern wurde eine Menge geboten: Der spaßige und immer zu einem Joke bereite Tour de France-Teufel Didi Senft sorgte für die richtige Stimmung. Man muss ihn einfach erlebt haben!

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Auch Tour de France-Teufel und Velo-Designer Didi Senft fuhr das Promi-Radrennen mit. Platz 9 lautete seine Platzierung, allerdings munkelt man, er hätte abgekürzt. Fotograf: Peter Leibrandt

Die Dreilinger Sportjongleure unter der Leitung von Wilhelm Johannes begeisterten mit ihren Showeinlagen. Der Zuschauertransfer des Quality Hotel Kieferneck aus Bad Bevensen ermöglichte allen einen Ausflug in die „Hölle“ und zurück. Die angebotenen Mitmachaktionen und die SVO-Hüpfburg sorgten für ein kurzweiliges Kinderprogramm. Im sportlichen Teil der Veranstaltung kämpften Jung und Alt ehrgeizig um jeden Platz.

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Zehn Mal mussten die Fahrer des Hauptrennens die Passage durch die "Hölle des Nordens" unter die Räder nehmen. Fotograf: Peter Leibrandt

Erneut konnte das Ziel des Orgateams Regina Matthies und Henry Thiel, die Förderung des Breiten-, Gesundheits- und Leistungssports, erreicht werden. Die Strecke forderte Mensch und Material viel ab. Sie wurde von den Sportlern als willkommene Abwechslung zu den teils stupiden Rundstreckenrennen auf 1.000 Meter Runden in Gewerbe- oder Wohngebieten gesehen. Gespannt und aufgeregt standen die kleinen Kinder und die Fette-Reifen-Radsportler, aber auch die Prominenten am Start. Hart und schnell, aber immer fair, ging es bei den Jedermann- und Lizenzrennen zur Sache. So hatte der Sanitätsdienst der DRK-Bereitschaft Bad Bevensen nur wenige Sturzverletzungen zu versorgen, die alle glimpflich ausgingen. „Eine runde und bestens organisierte Veranstaltung, super Streckensicherung durch die FFW-Röbbel und das Team Felt-Bikemaster,“ lautete das einstimmige Fazit der Jury des Bund Deutscher Radfahrer (BDR).

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Sieger des Hauptrennens trotz Sturz: Marcel Fröse vom AC 1892 Weinheim e.V. Fotograf: Erich Matthies

Groß war natürlich die Freude über den Besuch des NDR-Kamerateams, das vier Stunden an und auf der Strecke unterwegs war, um zu filmen und Interviews einzufangen. Das Team bedankte sich beim Abschied ausdrücklich für die gute und flexible Zusammenarbeit mit den Veranstaltern. Infos, Ergebnisse und Links zu Fotos und dem TV-Bericht es hier im Internet: www.bikesport-events.de.

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Start zum Fette-Reifen-Rennen der 6-7-jährigen Kinder. Fotograf: Wilfried
Becker

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Die Siegerin im Fette-Reifen-Rennen der 6-7-jährigen Nina Olders aus Scheemda in den Niederlanden freute sich riesig über ihren ersten Platz. Fotograf: Peter Leibrandt

<b>Randnotizen:</b>

Fast hätte der Schirmherr und Bürgermeister der Stadt Bad Bevensen seinen Start im Promi-Radrennen verpasst. Wie es sich für einen grünen Bürgermeister gehört, reiste er natürlich mit dem Fahrrad an. Nach drei Kilometern fiel ihm auf, dass er seinen Helm vergessen hatte. So musste er noch einmal nach Hause fahren um diesen zu holen.

Der aus der französischen Partnergemeinde Rouen in der Normandie angereiste Sportfreund Louis Charassier verpasste zuerst seinen Start im Promi-Radrennen und fuhr dann auch noch statt der geforderten zwei Kilometer eine ganze 6,5 Kilometer Runde. Auch der Streckenposten am Wendepunkt konnte ihn, wohl aufgrund von Verständigungsproblemen, nicht davon abhalten. Organisator Henry Thiel verlieh ihm hierfür später den spaßigen Titel „Champion de Grand Tour“ (Sieger der großen Runde).

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Offizielle Begrüßung der Sportler und Zuschauer. Vordere Reihe von links: Dr. Ulrich Finke / Geschäftsführer des Hauptsponsors SVO Energie GmbH, Regina Matthies und Henry Thiel / Organisatoren-Team, Schirmherr Martin Feller / Bürgermeister der Stadt Bad Bevensen, Anna-Maria Hinrichs und Eva Meyer-Teelen / Maskottchen der Hölle des Nordens und Herr Arno Meyer / Vertreter des Hauptsponsors SVO Energie GmbH. Hinter dem Werbebanner von links: Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bad Bevensen Ellen Laas und Bürgermeister der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf Hans-Jürgen Kammer. Fotograf: Peter Leibrandt
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