Rennradfahrer gehören auf die Straße - Auto Bild berichtet

Gastfahrer

Beitragvon Gastfahrer » 30.08.2012, 12:46

Und aktuell nehme ich mir denjenigen vor, der mich auf dem Rad schneidet, nur um sich vorzudrängeln, an der Ampel bloß keine 5sec verlieren.
Vorzuschlag zur Güte: Mach, was Du für angemessen hältst, aber breite solche Geschichten nicht auf einer Plattform wie dieser aus, weil so eine Aktion eben nicht durchweg als löblich zu beurteilen ist. Es ist sehr fraglich, ob dieser eine Lkw Fahrer daraus seine Lehren ziehen wird. Auch Du gehst dabei zusätzliches, unnötiges Risiko ein. So eine wilde Hatz hinter dem her und deren eventuelle Folgen.

Auch manche Autofahrer (Pkws aufgrund der Motorisierung eher als Lkws) sehen sich genötigt, sich Radfahrer vorzunehmen. Und sei es nur, weil sie der Ansicht sind, ihnen wurden vom Radfahrer irgendwo fünf Sekunden "gestohlen". Die begnügen sich nicht damit, dann doch überholt haben zu können, sondern wollen eine Lektion verpassen oder den Radfahrer zur Rede stellen. Angefangen beim Überholen mit weit rechts Einscheren und Ausbremsen, Bepöbeln, Spritzversuche mit der Scheibenwaschanlage, von hinten bis auf eine Hand breit Auffahren, bis zum Überholen mit Wenden und Entgegenkommen auf der falschen Fahrbahn. Aber auch Herauswerfen von Gegenständen, sowie tätliche Angriffe, wenn es mal zu einer Konfrontation bei gestoppten Fahrzeugen kommt. Das Internet fördert da einige Erlebnisse zu Tage, falls Du sowas noch nie selbst erlebt hast.
Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 30.08.2012, 18:18

Gastfahrer hat geschrieben:... weil so eine Aktion eben nicht durchweg als löblich zu beurteilen ist.
Das sehe ich auch so.
Gastfahrer hat geschrieben:Es ist sehr fraglich, ob dieser eine Lkw Fahrer daraus seine Lehren ziehen wird.
Auch hier stimme ich zu. Vermutlich wird eher das Feindbild Radfahrer geprägt oder weiter verfestigt.
Gastfahrer hat geschrieben:Auch manche Autofahrer (Pkws aufgrund der Motorisierung eher als Lkws) sehen sich genötigt, sich Radfahrer vorzunehmen...., sondern wollen eine Lektion verpassen oder den Radfahrer zur Rede stellen.
Das dies auf Gegenseitigkeit beruht zeigt uns Reisender in abschreckendem Beispiel. Ich rate dringenst von solchen Verhalten ab! Das von Reisender beschriebene Überholen des LKW Fahrers wäre ggf. zwar auch strafbar (§ 315c Abs.2b StGB), allerdings wäre die grobe Verkehrswidrigkeit/rücksichtslose Fahrweise zu beweisen. In jedem Falle eine Straftat (§ 315c Abs.2a StGB) begangen haben dürfte hingegen Reisender bei seiner geschilderte Verfolgungsjagd!
Bagdad-Biker

Beitragvon Bagdad-Biker » 30.08.2012, 18:36

Reisender hat geschrieben:Bagdad-Biker, Du wirst lachen ( oder nicht ) ich habe tatsächlich nen Führerschein. Bin im meinem Berufsleben schon ein paar tausende KM LKW und Transporter gefahren.
Gerade dann solltest Du mehr Tolleranz walten lassen.
Reisender hat geschrieben:Und aktuell nehme ich mir denjenigen vor, der mich auf dem Rad schneidet...
Woher nimmst Du dieses Recht auf Selbstjustiz?
Reisender hat geschrieben:Für mich ist schwere Nötigung nicht gleich wie sich jemanden in den Weg stellen. :P
Für Dich vielleicht nicht. Aber Du bist ja auch nicht der Maßstab! Den legt zum Glück ja immer noch der Gesetzgeber fest! Schwere Nötigung? § 106 StGB! Hier der Link:

http://www.8ung.at/smediation/recht/noetigung.htm

Darfst Dir selbst durchlesen, dass Du auf dem Holzweg bist. Wenn überhaupt, träfe Nötigung § 105 Abs. 1 ein. Wobei sicherlich ein Gericht entscheiden müsste, ob der zu knappe Überholvorgang mit dem LKW als Ausübung von Gewalt gewertet werden kann. Vermutlich wäre dem so, da ja auch die Lichthupe auf der Autobahn bereits als Nötigung verurteilt wird. Dann allerdings, lieber Reisender, wäre Deine Schikaneattacke ebenfalls als Nötigung zu werten. Das wäre dann mindestens schon Deine zweite Straftat an dem Tag.
Benutzeravatar
Reisender
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 336
Registriert: 28.02.2011, 22:43

Beitragvon Reisender » 31.08.2012, 16:42

Ich stelle hier mit klar, dass ich stets versuche mich vorschriftsmäßig und defensiv im Straßenverkehr zu verhalten. Irgendwann platzt aber dem friedlichsten Radfahrer mal der Kragen.

Bagdad-B, danke für die kostenlose Rechtsberatung, zur Not weiß ich ja nun wie ich mich noch besser gegen solche Kollegen wehren muss. ;)
<< Foto by Helmut
Benutzeravatar
jenne
A-Lizenz-Schreiber
Beiträge: 140
Registriert: 05.05.2009, 17:01
Kontaktdaten:

Beitragvon jenne » 01.09.2012, 01:31

Gastfahrer hat geschrieben:Auch manche Autofahrer (Pkws aufgrund der Motorisierung eher als Lkws) sehen sich genötigt, sich Radfahrer vorzunehmen. Und sei es nur, weil sie der Ansicht sind, ihnen wurden vom Radfahrer irgendwo fünf Sekunden "gestohlen". Die begnügen sich nicht damit, dann doch überholt haben zu können, sondern wollen eine Lektion verpassen oder den Radfahrer zur Rede stellen. Angefangen beim Überholen mit weit rechts Einscheren und Ausbremsen, Bepöbeln, Spritzversuche mit der Scheibenwaschanlage, von hinten bis auf eine Hand breit Auffahren, bis zum Überholen mit Wenden und Entgegenkommen auf der falschen Fahrbahn. Aber auch Herauswerfen von Gegenständen, sowie tätliche Angriffe, wenn es mal zu einer Konfrontation bei gestoppten Fahrzeugen kommt.
Das Schlimme ist nur, dass solche Aktionen "Lektion verpassen" vom Auto aus sehr viel gefährlicher sein können, als ein Radfahrer das umgekehrt überhaupt machen kann. Als ich von dem Cyclassics-Trainings-Todesfall las, habe ich mich auch schon gefragt, ob da womöglich so Gefühle wie "Lektion verpassen" waren und der LKW-Fahrer dann extra knapp fuhr (kann auch ganz anders gewesen sein, habe keine genaue Ahnung, war aber so ein spontaner Gedanke, denn es wäre möglich). Reisender hat hier Angst um sein Leben gehabt. Das muss man in dieser Diskussion bedenken. Das ist hart zu verkraften. Ich denke, den LKW-Fahrer zur Rede zu stellen, ist ein Versuch, damit psychisch klar zu kommen und den Schock abzubauen. Nachträglich ist es leicht gesagt "du hast es doch überlebt".
j.
Fotos + Videos der Tretroller-WM 2012 in Deutschland, Fotos und Videos der Liegerad-WM 2013 in Deutschland
Gastfahrer

Beitragvon Gastfahrer » 01.09.2012, 11:27

Zu dem anderen Thema wurde ja schon viel geschrieben.

Es ist wahrscheinlich so, daß einige der Motorisierten sich bei gefährdenden Aktionen etwas denken. Vielleicht sind sie mal wieder gereizt und versprechen sich z. B. von einem knappen Überholvorgang eine gewisse Wirkung auf den Überholten. Ob sie sich alle ihres Tuns vollkommen bewußt sind, wäre zwar interessant zu erfahren, aber wenig produktiv, das hier zu diskutieren. Manche hupen (genervt, nicht als Warnung vor etwas), gestikulieren und zeigen auf einen für Radfahrer freigegeben Fußweg, weil sie ganz offensichtlich falsch informiert sind und den entweder als benutzungspflichtig ansehen oder halt Radfahrer gar nicht auf Straßen antreffen wollen. Das wird sehr schwierig, wenn die StVO in Vergessenheit gerät und es nur noch darum geht, ob jemand sich im Recht sieht, diesbezüglich aber falsch liegt, das aber trotzdem auszukämpfen versucht. Siehe allein sowas hier zum Hupen (als Vergleich, welchen Diskussionsbedarf andere da haben und was andere prägt):

http://www.verkehrsportal.de/board/inde ... opic=93158
http://forum.gute-fahrt.de/showthread.php?t=12420

Es wird etliche geben, die schlichtweg rücksichtslos und unvorsichtig unterwegs sind. Und das immerzu. Mit oder ohne persönlichen Gründen. Die haben sich unzureichenden Seitenabstand, dichtes Auffahren, Überfahren durchgezogener Mittelstreifen und solche Dinge eingewöhnt und nehmen das gar nicht mehr wahr. Bis es mal übelst kracht.

Harmlose Anekdote: Mein damaliger Fahrschullehrer machte sich einen Spaß daraus, beim Vorbeifahren an parkenden Autos urplötzlich fest in seine Bremse zu treten und mir dann zu zeigen, wie wenig Platz zwischen den Außenspiegeln der Fahrzeuge war. Und das immer wieder in ansich völlig ungefährlichen Situationen, wo ich der Annahme war, mit größerem Seitenabstand sehr viel von der Gegenfahrbahn zu brauchen und umsichtiger sein zu müssen oder ggf. lange warten zu müssen, bis ich in großem Abstand vorbeifahren könnte. Daß sich die Tür eines der Parkenden öffnen könnte (obwohl man keine Person im Auto erkennen konnte), war mir indes klar. Hier im Ort sind heutzutage Fahrschulautos zu beobachten, wo der Fahrlehrer sich möglicherweise an Gegebenheiten schon angepaßt hat und auf solchen Seitenabstand verzichtet. In einer der Straßen parken übrigens häufig Autos mit abgefahrenem Seitenspiegel. ;)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Semrush [Bot] und 1 Gast