Brevet-Fahrer fielen wie die Vandalen über Tankstelle her

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Helmut
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Brevet-Fahrer fielen wie die Vandalen über Tankstelle her

Beitragvon Helmut » 25.04.2014, 00:12

Ich gebe zu, der Titel dieses Fred ist sehr reißerisch, trifft aber auf das zu, was der Betreiber der Tanke in Büchen im Gespräch mit Dirk Dittmer von TuS Hohnstorf schilderte. Dirk wurde als Nicht-Teilnehmer und Kunde eines gegenüber liegenden Ladens zufällig selbst Augenzeuge einiger Vorfälle, die sich dort beim 2. 200er der ARA Hamburg ereigneten. Es wurden

- Pfandflaschen ins Beet oder auf die Fahrfläche geworfen.

- Müll im Laden verloren und nicht aufgehoben.

- mit Kaffee gekleckert.

- Räder ins Beet gestellt und auf Pflanzen herum getrampelt.

Das hat Dirk geschrieben, erzählt hat er auch von

- einem öffentlich auf der Tanke urinierenden Radler.

- Radler, die sich massiv an der Schlange der wartenden Tankstellenkunden vorbei drängelten, um ihren Stempel zu erhalten.

- der Azubine hinter dem Tresen, die zeitweilig an einen Überfall glaubte und nach dem Vorfall von ihrem Chef betreut wurde.

Bei diesem Brevet war ich selbst dabei. Mir ist in meinem Umfeld nichts negatives aufgefallen. Schon gar nicht käme ich auf den Gedanken, bei den Veranstaltern Claus und Hanno eine Mitschuld zu suchen. Diese schlimmen Vorfälle werden von unverhältnismäßig eiligen Fahrer weit vor mir verübt worden sein.

Wer solche Vorgänge beobachtet, sollte die Leute freundlich, aber bestimmt auf ihr Fehlverhalten hinweisen. Wir alle sind auf das Wohlwollen anderer Leute, so auch dieses Tankstellenbetreibers angewiesen.

Hanno hat versucht, in der Zwischenzeit die Wogen zu glätten. Ich hoffe, es gelingt, dass der Tankstellenbetreiber nachsichtig mit uns umgehen wird. Vorerst ist er nicht mehr dazu bereit, die Permanente des TuS Hohnstorf dort weiter starten zu lassen...
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Slowfish
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Beitragvon Slowfish » 25.04.2014, 09:14

Leider sind ja bei vielen RTF Menschen unterwegs, die keinerlei Benimm zeigen. Da wird mehr oder weniger direkt neben den Tischen mit Lebensmitteln/Getränken oder zwischen abgestellten Fahrrädern "eine Stange Wasser abgestellt". Grausig!

Nicht ganz so grausig aber auch nicht schön ist, wenn denn mal eben mit dem Rad direkt an den Verpflegungstisch gefahren wird, egal ob da andere Teilnehmer brav in der Schlange warten und ebenso durstig/hungrig sind wie die Eiligen.

Freundliche (oder auch unfreundliche) Hinweise nützen meistens leider nicht viel, aber nichtsdetotrotz sollte man das nicht einfach hinnehmen. Wie in Helmuts Kommentar zu lesen ist, fällt das letztlich auf alle Radsportler zurück.
Der liebe Gott erschuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt...
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Beitragvon Blueberry » 25.04.2014, 09:25

wahrscheinlich eine subtile Rache der "besseren Menschen" (aka Radfahrer), für die sich ja viele von denen, wie man hier im Forum auch immer bemerkt, halten. Denn eine Tankstelle repräsentiert ja primär "das Böse" in Form von Autos bzw. deren Nutzern...

:?
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Slowfish
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Beitragvon Slowfish » 25.04.2014, 09:32

Soweit denken die nicht. Das sind einfach Rüpel, weiter nix.
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Beitragvon seevetaler » 25.04.2014, 09:49

Solche Vorkomnisse zeigen doch nur in aller Deutlichkeiit , daß einige
wenige vom Brevet-Gedanken rein gar nichts verstanden haben.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Axel-H
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Beitragvon Axel-H » 25.04.2014, 10:06

Es ist immer das gleiche, die wenigen Chaoten zerstören ein doch recht positives Bild, die die meisten von uns hinterlassen. Es fällt meist ein negatives Gesamtbild auf die Veranstaltung.

Nach meiner Meinung sollten man konsequent dagegen vorgehen. Nicht umsonst gibt es eine Pflicht zum Tragen einer Rückennummer. Daher Rückennummer aufschreiben, melden und dann von weiteren Veranstaltungen ausschließen.

Gruß

Axel
Angelboot

Beitragvon Angelboot » 25.04.2014, 10:06

Helmut hat geschrieben:Brevet-Fahrer fielen wie die Vandalen über Tankstelle her
Merkwürdig finde ich nur, dass zwei Wochen nach diesem 200er, beim 300er von ARA Hamburg auch die Tanke in Büchen als Kontrollstelle anzufahren war. Wir waren da eine größere Gruppe. Von Seiten des Pächters, oder der Mitarbeiterinnen, war keine Abneigung gegen unsere Anwesenheit merkbar.

Auch ein paar Tage später, habe ich während einer Tour, einen Kaffee dort getrunken. Wir haben uns nett unterhalten. Bei diesem 300er, war die Kontrollstelle davor, ein Cafe in Kittlitz. Die beiden Damen lobten unser Verhalten, unsere Unkompliziertheit. Auf all meinen Touren bin ich fast überall gerne gesehen, wenn ich mein Anliegen vortrage.

Fakt ist aber auch: Es gibt leider einige Leute, die das Brevetfahren als Profilierungsgehabe benutzen. Genau wie bei einer RTF. Sich nicht an die Regeln halten, sich nicht anständig verhalten. Nur um anschließend mit schnellen Zeiten zu protzen. Meine Apelle verhallen leider bisher.

Schließt sie einfach von diesen Veranstaltungen aus. Sprecht Strafen aus.

Schlimm ist dann noch, dass Vereine wie die immer netten Hohnstorfer darunter leiden müssen. Den Zusammenhang, warum man in Büchen sich jetzt nicht mehr die Permanente bestätigen lassen darf, verstehe ich nicht so ganz.
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Heimfelder Dirk
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 25.04.2014, 10:29

Axel-H hat geschrieben: Nicht umsonst gibt es eine Pflicht zum Tragen einer Rückennummer.
Axel
Bei RTF ja, bei Brevets gibt es keine Rückenummern.
:gruss:
dirk
Angelboot

Beitragvon Angelboot » 25.04.2014, 10:41

Bitte keine Rückennummern.

Ich höre schon die nervende Frage:" Machen sie ein Rennen".

Nein, ich bin Randonneur, ich fahre keine Rennen. Ich möchte einfach nur eine längere Distanz mit dem Rad zurücklegen.

Und noch einmal. Schließt diese Typen aus. Besser noch, sie bleiben freiwillig zu Hause.
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kocmonaut
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Beitragvon kocmonaut » 25.04.2014, 16:12

Hallo allerseits,

vielleicht bekommt einer der Wilden nach dem Eifer des Gefechts und an Hand der Berichterstattung die Folgen mit und kommt vielleicht auch auf die Idee sich dort zu entschuldigen und Zeit für Beetpflege mitzubringen. Dann dürfen wir das nächste Mal auch wieder hin. Und sie wieder mit.

kocmonaut
Stockumer Junge
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Beitragvon Stockumer Junge » 25.04.2014, 16:18

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Beitragvon quasarmin » 25.04.2014, 16:33

Moin

mir ist in den Jahren, in denen ich noch regelmässig Brevets gefahren bin, aufgefallen, dass insbesondere auf 200/300km Brevets einige Sportler von der Spassfrei-Fraktion diese Touren als Training genutzt haben. Es wurde vorne viel Druck gemacht, um Bestzeiten rauszufahren. Viele haben sich drangehängt und bei den Kontrollen war Hektik angesagt, um dranzubleiben, an den Tanken hatte so mancher dann auch nicht die Zeit, sich wie ein Mensch zu benehmen. Bis auf die Strecke hatte das mit einem Brevet nichts mehr zu tun.

Ich sehe das aber nicht als Problem von Brevets an, auf RTFs geht es ähnlich zu.

Es ist vielleicht auch nicht günstig, als erste Kontrolle bei einem Brevet eine Tanke zu wählen. Nicht nur für die Tankkunden, sondern auch für die Brevet-Teilnehmer ist es blöde wenn sie in größeren Gruppen ankommen und in langen Warteschlangen stehen. Wenn Tanke als Kontrolle, dann später, wenn die Gruppen sich etwas zerlegt haben. In Dänemark waren viele der Kontrollen irgendwelche Codes, die z. B. hinten auf Schildern aufgebracht waren, die Codes wurden einfach auf die Karte eingetragen. Verpflegungsstellen hat man sich dann einfach selbst gesucht, wenn man das Verlangen hatte. Das lief da selbst in größeren Gruppen viel entspannter.

Viele Grüße
Armin

PS. Wir werden von der RG-Eckernförde ab nächstem Jahr einen ONO-Brevet anbieten (Ostsee-Nordsee-Ostsee, ca. 210 km), da werden wir versuchen dieses Thema mit den Kontrollen gleich mal mit zu berücksichtigen.
"Bei langen Missionen sind Läuse störend." -- Aus dem Samurai-Handbuch
"Hagakure", 17. Jhdt.
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Beitragvon berndmeyer » 25.04.2014, 19:52

Warum um Himmels Willen muss es immer wieder Menschen geben, die irgendetwas Reglementieren wollen, unsinnige Verhaltenskodexe, Gesetze und Verordnungen aussprechen? Seid ihr nicht mal in der Lage, 200 oder 300 km ohne diesen Firlefanz geradeaus zu fahren? Braucht ihr etwas, was euch Entscheidungen abnimmt oder woran ihr euch hochziehen könnt, jemand gegen dieselben verstößt? Versucht es doch mal etwas zu organisieren, ohne Regeln. Ihr werdet sehen, es klappt.

Zum Tankstellenpächter: Pech gehabt, hätte schlimmer kommen können. Idioten gibt es überall und man wird sie auch nicht ausrotten können. Also akzeptiert diese, dann werden sie sich ganz von allein benehmen.
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Beitragvon Carsten » 25.04.2014, 20:01

berndmeyer hat geschrieben:Ihr werdet sehen, es klappt.
Offensichtlich ja nicht, sonst gäbe es ja keinen Anlass, das hier zu diskutieren.
Schönwetterfahrer
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Beitragvon Konkursus » 25.04.2014, 22:03

organisieren ohne Regeln, der Anarchismus lebt? Offenbar, wenn ich das hier alles lese. Absolut unverständlich, was sich hier einige herausnehmen.

Aber wenn ich höre, dass sich jemand damit brüstet, eine RTF gewonnen zu haben, fällt mir nichts mehr ein. Und zwar gar nichts.


Ko
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Beitragvon kocmonaut » 25.04.2014, 22:57

berndmeyer schrieb hier:

"Warum um Himmels Willen muss es immer wieder Menschen geben, die irgendetwas Reglementieren wollen"


Jambi schrieb in seiner Nachlese zu Transbrandenburg 2014:

"The path was a little wet but rideable so I continued. And then the slightly wet earth turned into very wet earth and then some puddles followed and the puddles changed and turned into a swamp. I found myself rather alone , bike axle-deep in water, looking ahead at much deeper water and a huge question mark hanging over my head. One of the nice things about being in the middle of nowhere is the fact that you can scream without bothering anyone".

Für den einen ist Reglementierung. Für den anderen ist es Rücksichtnahme und Anstand. Jedoch: Ansicht ist eine Frage des Standpunktes. Ich bevorzuge Jambis point of view. Schwein gehabt: Die Rücksichtlosen wird´s nicht stören.

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Beitragvon Heimfelder Dirk » 26.04.2014, 06:11

Konkursus hat geschrieben:Aber wenn ich höre, dass sich jemand damit brüstet, eine RTF gewonnen zu haben, fällt mir nichts mehr ein. Und zwar gar nichts.
Hast du so was wirklich mal direkt gehört? Ich hielt das bisher eher für eine Legende oder einen Running Gag ala Brägel :roll:
:gruss:
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 26.04.2014, 09:34

Heimfelder Dirk hat geschrieben:
Konkursus hat geschrieben:Aber wenn ich höre, dass sich jemand damit brüstet, eine RTF gewonnen zu haben, fällt mir nichts mehr ein. Und zwar gar nichts.
Hast du so was wirklich mal direkt gehört? Ich hielt das bisher eher für eine Legende oder einen Running Gag ala Brägel :roll:
Sogar auf einem Team-Blog gelesen. Es war sicher nicht wörtlich gemeint, weil die ja auch wissen, dass es keinen echten Sieg geben kann, ließ aber keinen Zweifel über den Stolz, "Erster" gewesen zu sein.

Den Eindruck, dass einige RTF als Übungs-Rennen fahren, hatte ich mehrfach. Da ist nichts dagegen zu sagen, solange die StVO eingehalten und Rücksicht auf Zeitgenossen genommen wird. Zwischen roten Ampeln kann jeder soll schnell fahren wie er nur kann.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 26.04.2014, 09:48

Gute Nachricht:

Dirk Dittmer schrieb mir, dass Hannos Anruf wohl gewirkt hat. Ab sofort kann der TuS Hohnstorf seine Permanente wieder ab der Tanke in Büchen anbieten.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Knud » 28.04.2014, 22:09

Heimfelder Dirk hat geschrieben:
Konkursus hat geschrieben:Aber wenn ich höre, dass sich jemand damit brüstet, eine RTF gewonnen zu haben, fällt mir nichts mehr ein. Und zwar gar nichts.
Hast du so was wirklich mal direkt gehört?
Zählt es auch, wenn mein Sohn mich fragt, ob ich gewonnen habe? ;)
Aber es gibt bei RTF schon immer ein paar, die wie im Rennen fahren. Wie immer schadet das schlechte Benehmen weniger der großen Mehrheit.
Knud
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Beitragvon berndmeyer » 30.04.2014, 19:14

Knud hat geschrieben:
Heimfelder Dirk hat geschrieben:
Konkursus hat geschrieben:Aber wenn ich höre, dass sich jemand damit brüstet, eine RTF gewonnen zu haben, fällt mir nichts mehr ein. Und zwar gar nichts.
Hast du so was wirklich mal direkt gehört?
Zählt es auch, wenn mein Sohn mich fragt, ob ich gewonnen habe? ;)
Aber es gibt bei RTF schon immer ein paar, die wie im Rennen fahren.
Ende der 90er Jahre gab es im Hannoveraner Raum Ausrichter, die Pokale für die ersten drei "Finisher" vergaben.
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Beitragvon mad.mat » 03.05.2014, 21:19

Nie hätte ich das für möglich gehalten! Betreibe ich doch schon so lange Radsport und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die netten und freundlichen Typen, mit denen ich schon seit vielen Jahren unterwegs bin, sich so benehmen sollen?

Auch meine Eltern und die von BriMore, oft schon Organisatoren von Depots von verschiedenen Radsportveranstaltungen berichten nur von höflichen und dankbaren Sportskameraden, die ihre Station stets mit einem freundlichen Danke verließen.

Was sich heute aber auf meiner eigenen RTF in Celle ereignete, hab ich in all den Jahren noch nicht erlebt. Wie in all den letzten Jahren, war ich an der Kontrolle in Offen als Helfer mit drei weiteren Vereinskameraden und dem Edelhelfer Dirk eingeteilt. Wir bauten unsere Station auf, sorgten für Getränke und Verpflegung und freuten uns auf zahlreiche Teilnehmer. Wir standen direkt am Vereinsheim vom Schützenverein Offen und durften für uns und die RTF-Teilnehmer sogar die Toiletten nutzen.

Die ersten Fahrer der kurzen Runde kamen alsbald vorbei und wurden von uns umsorgt. Bis hier, alles wie immer. Plötzlich rief unser Posten an der Kreuzung, „Achtung, eine große Gruppe kommt“. Wir freuten uns. Doch was wir dann erlebten, riss uns aus den Schuhen. Ich kann mir jetzt vorstellen, dass sich die Auszubildende auf der Tankstelle wie bei einem Überfall vorkam.

Die ersten Fahrer fuhren mit ihren Rädern direkt an die bereitgestellten Kanister mit Getränken und rissen an den Hähnen. Edelhelfer Dirk wurden Kontrollzettel vor die Nase geknallt, zwei Fahrer urinierten direkt neben unserer Station und weitere wollten sich an dem Anhänger, der unsere Utensilien transportierte erleichtern. Ich gab den Hinweis auf die verfügbaren Toiletten. BriMore wurde ein Nutellabrot aus den Händen gerissen und nach zwei Bissen wieder auf den Tisch geworfen. Zwei Fahrer, die den Weg zur Toilette fanden, verließen diese wieder und warfen uns ihre Bananenschalen direkt vor die Füße.

Nach nur ca. 3 Minuten war dieser Auftritt vorbei und die ganze Gruppe verschwunden. Es waren gefühlt ca. 50 Fahrer, die offensichtlich ein Ausscheidungsrennen fuhren und auf keinen Fall ihre Gruppe verlieren wollten. Allerdings waren nicht alle dieser Fahrer so unverschämt. Zu der Gruppe gehörte auch ein Freund von uns, der sein Rad abstellte, sich ordentlich einen Stempel holte und wieder mit der Gruppe weiterfuhr. Wie sich hier aber einige aufführten, war unter aller Sau!

Noch habe ich das Gefühl, wir Radfahrer werden überwiegend gemocht. Solch ein Verhalten wird allerdings nicht weiter dazu beitragen.
Wir sehen uns da oben, Tschüss Helmut
Gründungsmitglied Verein HFS - Helmuts-Fahrrad-Seiten
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Beitragvon Harterbrocken » 04.05.2014, 07:11

Krasse Nummer. Dass RTF keine Rennwettbewerbe sind, scheint sich nicht bei allen herumgesprochen zu haben. Und selbst wenn, kann man als Helfer ja ein Rest zivilisierten Verhaltens erwarten.

Ich war heute auf der RTF in Bremervörde und kann von den Versorgungsstationen nur Positives berichten. Nette Menschen allerorten, die sich brav und freundlich an der bereitgestellten Verpflegung bedienten.

Ach, bei den Cyclassics 2013 konnte ich beobachten, wie sich ausgerechnet ein Safer Cyclng Guide am Verpfelgungsstand die Trikottaschen mit Dutzenden von Energieriegeln vollstopfte. Motto: Die sind gratis, also her damit. Wenn selbst die Vorbilder so dreist agieren, dann dürfen wir uns über das mäßige Image von Radsportlern nicht wundern.
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Beitragvon Heimfelder Dirk » 06.05.2014, 11:03

@mad.mat: mir fällt keine passender Kommentar ein, unglaublich :shock: :shock: :shock:
:gruss:
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Beitragvon Grotefend » 06.05.2014, 13:20

mad.mat hat geschrieben: Wie sich hier aber einige aufführten, war unter aller Sau!
Unglaublich! Aber leider auch in anderen Lebensbereichen mehr und mehr zu beobachten.
Ich habe in solchen Fällen oft den Eindruck, dass sich derartige Zeitgenossen besonders krass daneben benehmen, weil sie glauben, sich in der Anonymität einer großen Gruppe verstecken können.
Da wirkt es manchmal Wunder, wenn man die Betreffenden enttarnt, also gezielt auf ihr Verhalten anspricht. Und zwar laut und deutlich, so dass Umstehende es mitkriegen (die "Prangerwirkung" kann da ruhig in Kauf genommen werden).
Und wozu tragen die Teilnehmer eigentlich Startnummern?
Diese "Sportfreunde" wären bestimmt überrascht, nach der RTF einen Brief vom Verein zu bekommen und gebeten werden, in Zukunft davon abzusehen, an der Veranstaltung teilzunehmen (um ihnen die Peinlichkeit zu ersparen, bei der Anmeldung u.U. zurückgewiesen zu werden.)
Sonne in den Speichen sieht nur, wer sein Rad bewegt.

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