Quäldich.de Deutschland Tour, 1. Etappe Göttingen-Thale

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dirksen1
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Quäldich.de Deutschland Tour, 1. Etappe Göttingen-Thale

Beitragvon dirksen1 » 04.07.2010, 16:10

Ein weiteres „echtes“ Saison-Highlight für mich, die erste Etappe der Quäldich.de Deutschland Rundfahrt stand zunächst im Zeichen der unglaublichen Wärme und einiger Logistik-Probleme. Über die Wärme brauche ich wohl nichts zu schreiben, logistisch war es deshalb schwierig, weil mein ursprünglicher „Bring-Warte-Hol mich am Ziel ab“-Plan leider vor 2 Wochen platzte. So schwang ich mich um 04:37 Uhr (!) bei bereits 22°C in den Zug von Peine nach Göttingen.

Dort angekommen (nachdem ich die Fahrzeit für allerlei „Morgenthemen“ nutzte), fanden sich bereits gegen 07:00 Uhr einige erste Teilnehmer und sofort war die Stimmung gut. Die Innenstadt von Göttingen war noch beim Aufwachen, wir konnten eine lokale Bäckerei zum Füllen der Trinkflaschen und für ein kleines Geschäft gewinnen.

Gegen 07:40 Uhr kam dann der Teamlaster und die Quäldich-Organisatoren, flugs brach das Chaos aus, was aber nicht störte, sondern irgendwie dazu führte, dass 170 Radfahrer pünktlich um 08:30 Uhr auf dem Gänseliesel-Platz abfahrtbereit standen. Erstaunlich, mit welcher Ruhe und Gelassenheit sogar mein Einzelschicksal erfüllt wurde: Sonnenmilch. ;-)

Abfahrt dann im geschlossenen Feld (10 Fahrer weniger als bei der Tour de France, ein tolles Erlebnis) unter Polizeibegleitung aus Göttingen heraus zu einem Parkplatz, auf dem die einzelnen Gruppen ihren Guides zugeordnet wurden. In diesen Gruppen (ich war aufgrund meiner Angaben bei der Anmeldung in die zweitschnellste (ca. 27 km/h Schnitt) eingeteilt worden, passte wie die Faust aufs Auge) ging es auf die Strecke, ca. 170 km mit etwa 2.000 hm standen laut Zettel bevor, mittlerweile war die 30° C-Marke geknackt, alle wollten los, weil Stehen heute schlimmer als Fahren war.

Moderat zogen die Guides ihre Gruppen in die ersten leichten Anstiege, über einen Ort namens Bodensee ging es nach Osterode. Ab dort auf teilweise RTF-bekannten Abschnitten zum Sösestausee, der komplett umrundet wurde. Im anschließenden Doppelanstieg wurde zunächst Dammhaus und nach einer schnellen Abfahrt nach Wildemann der „Auerhahn“ erklettert. Die erste 10%-Rampe war geschafft, es sollte aber noch härter kommen…

Rasant ging es lange bergab (mit der ersehnten Kühlung durch den Fahrtwind bei über 60 km/h) nach Goslar und wieder in den Harz hinein zur B468 und hoch zum Okerstausee. Dieser bot uns fantastische Aussichten, wir fuhren etwa 7 km komplett an seinem Ufer und ich war sicher nicht der Einzige, der am liebsten hineingesprungen wäre, um sich etwas Abkühlung zu verschaffen. Dieser Wunsch sollte sich noch festbrennen, kam doch jetzt der „Königsanstieg“ der Etappe. Auf einem wunderschönen Waldweg führte es nun stetig bergan, auf ca. 4 km sollten über 400 hm geklettert werden. In unharmonischen Abschnitten mit bis zu 14% Steigung fuhren wir mit gefühlten minus 5 km/h Richtung B4, kurz vor der Ausfahrt aus dem Wald grüßte uns ein Schild des RV Adler Goslar (der den Wertungskarten-Fahrern 4 Punkte mit dem BDR ausgehandelt hatten, Dankeschön dafür). Ob dies ein Hinweis auf deren RTF am 24.07. war? Dann muss ich noch mal ganz stark überlegen, ob ich diese Rampe nochmal fahren will...musste ich doch ca. 150 m vor dem Kamm für ein paar Sekunden vom Rad, zu sehr hatte mich die pralle Sonne erwischt bei immer noch 10% Steigung.

Oben in Torfhaus warteten wir auf alle Fahrer unserer Gruppe und fuhren dann schnell weiter Richtung Braunlage und dem Ort mit dem schönen Namen „Elend“, in dem uns eine 12%-Rampe kurz den Rhythmus der Abfahrt unterbrach.

Nun war „nach Thale“ angesagt, in welligem Profil ging’s über Elberingerode-Rübeland (eine 14%-Abfahrt, mein Tageshöchstwert: 78 km/h), bei Wendefurth gab es noch einen Gegenanstieg, den ich von einer RTF (ich glaube von Osterode aus) schon kannte und ab Almsfeld gab es eine lange Abfahrt ins Ziel dieser tollen Tour.

Unterwegs wurden wir von 3 Verpflegungsstellen betreut, an denen es Versorgung auf RTF-Niveau gab, allerdings deutlich besser: es gab auch technischen Service, Ersatzlaufräder und einen Mechaniker. Mittags gab es ein Riesenbüfett mit frischem Obst, Nudelsalat, Broten mit Wurst, Käse und Kuchen sowie verschiedenen Getränken. Allgegenwärtig: die Energieriegel und-gels von Dextro.

Für mich getrübt wurde die Veranstaltung von gar nichts, für die unerträgliche Hitze konnte ja niemand etwas und über Kälte und/oder Regen hätten wir auch gemotzt…

Etwas Statistik (Auszug, ich habe noch nie so viel auf die Garmin-Daten geschaut...):
20 € Startgeld
172 km
2.280 hm
max Steigung 15%
max. Gefälle 14%
27,4 km/h Schnitt
13 Trinkflaschen geleert
und ungezählte Bananen...

Ich kann das Team und die Tour durchaus empfehlen, es hat Spaß gemacht, es wurde diszipliniert gefahren, es war unterm Strich eine neue Erfahrung für mich, denn diese Häufung von Steigungen auf 170 km Strecke fahre ich eher selten (oder nie?).

Mehr Bilder und mehr Berichte gibt es sicher nach Ende der kompletten Rundfahrt (etwa 75% der Teilnehmer fahren die komplette Tour) nächste Woche. Hier mein derzeitiges Lieblingsbild: http://www.quaeldich.de/touren/bericht- ... ldID=38753

Die Strecke: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=kmfvkgbhslhyzapz
ES LIEGT NIE AM RAD!
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Beitragvon hanseat » 04.07.2010, 20:56

Auf einem wunderschönen Waldweg führte es nun stetig bergan, auf ca. 4 km sollten über 400 hm geklettert werden. In unharmonischen Abschnitten mit bis zu 14% Steigung fuhren wir mit gefühlten minus 5 km/h Richtung B4, kurz vor der Ausfahrt aus dem Wald grüßte uns ein Schild des RV Adler Goslar (der den Wertungskarten-Fahrern 4 Punkte mit dem BDR ausgehandelt hatten, Dankeschön dafür). Ob dies ein Hinweis auf deren RTF am 24.07. war?
Hallo dirksen1,

bin neidisch! Muss eine tolle Tour gewesen sein. Hoffe, dass sie nächstes Jahr eine ähnliche Etappe im Norden gestalten..? Und tatsächlich, der beschriebene ist der schwere Anstieg, auf den ich mich schon freue, wenn ich bei der Adlerrunde-RTF in Goslar am Start sein werde. Immerhin ist er der drittschwerste im Harz (siehe http://forum.helmuts-fahrrad-seiten.de/ ... php?t=2263)

Du musst ja dieses Jahr mittlerweile mehr Höhenmeter in den Beinen haben als ich in vier Jahren Radfahrkarriere!

Ich nehme an, die 13 Trinkflaschen gab es vom Begleitfahrzeug oder hast Du die alle geschleppt? ;)

Viele Grüße,

hanseat
"Mr. Nachkommastelle"
...wir sitzen alle in einem Boot, die einen rudern und die anderen genießen die Aussicht...
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Beitragvon dirksen1 » 05.07.2010, 07:55

Moin,

stimmt. Weiß auch nicht, welch Wahnsinn mich heuer angespornt hat, jede Trainingsrunde und weitere Highlights ständig mit BERGAUF zu würzen :mad: Irgendwie kam es über mich :oops:

Aber am Ende machts auch Spaß, nicht immer nur die Durchschnittsgeschwindigkeit zu verbessern, sondern auch mal die HM/Zeit, hier habe ich am Samstag immerhin ca. 350HM/Std. gefahren, das ist fast der Wert, den ich bei der Tour d'Energie gestrampelt bin (390HM/Std.). Sicher nichts Weltbewegendes, aber für mich persönlich eine herausragende Leistung, bin ich doch x Jahre nur flach gefahren...

Ob ich die RTF in Goslar fahre, muss ich mal sehen :kapitulieren:
Erst mal mache ich jetzt eine Woche Pause und widme mich anderen wichtigen Dingen wie Weizenbier, Steuererklärung und natürlich der Tour de France im Fernsehen : Kreisel :

Edit fügt noch hinzu, dass ich ständig 4 Flaschen bei mir hatte. Bekomme ich dafür einen Höhenmeter als Bonus? :D
ES LIEGT NIE AM RAD!
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