Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt '11 (Ber.+Bilder)

Bertl
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Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt '11 (Ber.+Bilder)

Beitragvon Bertl » 02.05.2011, 19:56

<b>Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt
Auch ohne bekannte Mitstreiter ein tolles Erlebnis</b>


Wie schön wäre es, mit einer funktionierenden Gruppe wie den Fortunen einmal dieses wunderschöne Rennen bestreiten zu können? Atmosphäre, Organisation, Landschaft, Strecke, alles super, doch fährt man letztendlich doch allein für sich selbst. Ich hatte vergeblich nach anderen HFS-Trikots Ausschau gehalten und bis zum Anstieg zum Großen Feldberg gings recht flott in großer Gruppe voran, doch ab dort war ich entweder zu langsam oder zu schnell, um geeignete Mitstreiter zu finden, so daß ich mich die letzten ca. 30 km allein gegen den fiesen Nordostwind wiederfand, nur um kurz vor dem Ziel noch durch eine große Gruppe Fahrer, die ich am Berg alle überholt hatte, wieder eingefangen wurde, was mich um eine schöne "Solo-Zieleinfahrt" brachte (Grins). ;)

Aber trotzdem, es war wieder ein Supererlebnis und obwohl auch die gleichzeitig stattfindende RTF Roter Fuchs immer ein Highlight darstellt, ist doch die Atmosphäre eines "richtigen" Rennens mit abgesperrten Straßen und jubelnden Zuschauern noch immer ein Anlaß für Gänsehaut, wenn ich nur an die Bergwertung in Ruppertshain denke (13 %) wo die Zuschauer uns, obwohl es da nicht mehr um den ersten Platz ging, dazu brachten, nochmal ALLES zu geben. Wie gesagt, das war Gänsehaut pur und das Endergebnis (72., M3, 3:16 , 31,5 km/h) war dann eher zweitrangig.

Für die Zukunft wärs ja schön, für dieses Rennen mal ein HFS-Team auf die Beine zu stellen, für unsere "Klassikerjäger" Dirksen1 und Condal wäre das ja durchaus ein Grund, mal drüber nachzudenken!!!??? ;-) Laßt uns mal drüber reden!

In diesem Sinne wünsche ich allen "Göttingenfahrern" viel Erfolg und gutes Wetter! Nächstes jahr bin ich auch dabei, versprochen!! :wink:

Bertl
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rozzzloeffel
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Mein Bericht

Beitragvon rozzzloeffel » 03.05.2011, 01:24

Vor Monaten angemeldet, jetzt war`s endlich soweit- es ging rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt. Die Stimmung war im Vorwege bei uns leider tiefst betrübt, da unser Vereinskollege Gerd unerwartet und viel zu jung in der Nacht zu Mittwoch verstarb. Wir entschieden uns nach inniger Auseinandersetzung mit dem Ereignis für die Rennteilnahme.

Wir starteten auf der 74er-Strecke. Unter den knapp 3.500 Teilnehmern (Biker & Skater) befanden sich etwa 2.900 Teilnehmer mit Rad. Um 9 Uhr gings in Eschborn raus über Niederhöchstadt und Steinbach (Taunus) gen Frankfurt. Es ist schon beeindruckend, in voller Speed-Abfahrt auf die Skyline von Mainhatten zu zusteuern. Über Rödelheim gings über eine mehrspurige Schnellstraße in die City. Eine Cityschleife führte durchs Bankenviertel und an der Frankfurter Oper vorbei, wo die Profis das Ziel erreichen.

Danach gings aus der City raus Richtung Oberursel. Dieses etwa 10 KM lange Stück ist sehr müßig, da es zwar flachwirkend aber tückisch langatmig steigend Richtung Oberursel ging. Zudem peitschte der sehr starke Wind fast nur von vorn. In Oberursel angekommen war die Streckenteilung 42/74 und 100er-Strecke. Von dort gings über Steinbach (Ts) zurück nach Eschborn. Dort gings denn auf die zweite Runde gen Frankfurt.

Die Strecke und Organisation ist sehr gut, aber man fährt wirklich sehr oft allein durch die Gegend. Zudem hat die 74er einen großen Vorteil, der gleichzeitig auch ein Nachteil ist - die Tour durch die Innenstadt Frankfurts. Der Blick auf die Skyline ist atemberaubend schön, aber die Zuschauerresonanz in Frankfurt ist ca. so hoch wie die Zuschauermenge bei einem Spiel der Fußball-Kreisklasse.

In den Vororten wie z. B. Steinbach und Oberursel ist die Unterstützung der Zuschauer und Bewohner spürbar besser und zahlreicher, z. T. sogar sehr laut. Das macht denn doch Laune! Ich denke, diesbezüglich ist die 100er-Tour attraktiver, da sie neben landschaftlicher Highlights auch Orte durchquert, die von Zuschauern intensiver besucht ist. Ist bei den Cyclassics ja nicht anders, da ist aufn Land auch mehr los.

Janina kam mit einem Schnitt von 30,68 km/h (trotz des steten Gegenwindes) ins Ziel. Bei mir war das ganze leider etwas schwieriger. Bei km 18 flog die Kette übers vordere große Kettenblatt. Nach zwei erfolglosen Versuchen merkte ich, dass ich auf dem Kleinen weiterfahren muss. Bloß jetzt kam noch hinzu, dass bei jedem 3.-4. Gekurbel ein krachender Leertritt entstand. Nach insgesamt 6 Stops, ohne die Probleme beheben zu können, kam ich in die City. Dort standen die Fahrzeuge der Profiteams. Mein Gedanke in dem Moment: Ja klar.....nein, das geht nicht....nein, wirklich nicht........DOCH, ES GEHT!! Ganz ungeniert fuhr ich zum Teamfahrzeug vom Profiteam HTC HIGHROAD und quatschte dort den nächstbesten an, ob er sich mein Rad anschauen möge. Derjenige konnte kein Deutsch, ein zweiter (ohne Deutschkenntnisse) kam hinzu und beide zuckten hektisch mit den Schultern. Nun kam aber doch einer von dem Team, war ein Deutscher und erklärte sich bereit, mein Bike zu checken. Ein Zweiter kam noch hinzu. Sie teilten mir mit, dass Kassette, vorderes Kettenblatt sowie die Kette im Eimer sind. (PS: Ich hatte kurz zuvor beim Händler das Bike einer Inspektion unterzogen, dort wies man mich hin, dass ich diese Teile mal machen sollte; die Tour aber DEFINITIV noch aushalten werden....). Die HTCler gaben mir noch den Tipp, mit wenig Kraftaufwand weiter zu fahren, dann sollte ich das Rennen überstehen.

Mit insgesamt 7 Stops und einem Schnitt von etwas über 25 km/h erreichte ich nach 74 km laut scheppernd und krachend das Ziel. Dort gabs Bananen, Getränke und ein Gratis T-Shirt! (Leider nur bis Größe L, ja Radsport ist wohl nichts für Dicke.......)

Was für ein Renntag! In 3 Wochen ist Velothon, mal schauen, ob ich denn mit meiner Rennsemmel oder dem Ersatzfahrzeug, einem Stevens Crossbike, die 120 km antrete.
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Helmut
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Beitragvon Helmut » 03.05.2011, 21:22

Ein Bericht und 84 Bilder (sehr viel für eine kommerzielle Zeitung) finden sich hier:

http://www.fnp.de/nnp/region/lokales/ma ... 43.de.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Helmut » 04.05.2011, 21:47

Zwei Radfahrer sind beim Jedermann-Rennen schwer verletzt worden. Siehe

http://www.bild.de/regional/frankfurt/f ... .bild.html
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Beitragvon Helmut » 08.05.2011, 19:35

Trotz gegenüber dem Vorjahr gesunkener Teilnehmerzahl (2.866 in 2011) zieht der Veranstalter eine positive Bilanz. Siehe

http://www.rad-net.de/index.php?newsid=23078
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
Athen83

Noch ein Bericht

Beitragvon Athen83 » 09.05.2011, 11:24

Tach zusammen,

dann gebe ich meinen Senf auch nochmal dazu: Erst im zweiten Jahr auf der Straße unterwegs dachte ich mir, daß man sich ja immer neuen Herausforderungen stellen muß. Also beschloß ich nach der Sichtung des Höhenprofils, die 100km-Strecke in Angriff zu nehmen.

Wie schon weiter oben beschrieben, sind die ersten 30 km nur der Aufgalopp zu einer recht anstrengenden Tour. Nachdem man aus Frankfurt herausgefahren ist, warten schon recht bald 20 km Anstieg am Stück auf die Fahrer. Ich hatte doch einen gehörigen Respekt vor dieser Tour, da ich körperbautechnisch nicht gerade zu den kolumbianischen Bergziegen zu zählen bin. Überraschenderweise war der Anstieg aber weniger anstrengend als gedacht, da man in einem guten Rhythmus den Berg hochzog. Wenn man dann auch noch andere Teilnehmer überholen kann, gibt das einen zusätzlichen Kick. Außerdem erwartete mich kurz vor dem Sandplacken ein in Hessen beheimateter Freund samt Hamburg-Fahne. Die Blöße, diesen Punkt nicht zu erreichen, konnte ich mir natürlich nicht geben. Mit den Worten: "Zieh hoch Du Sau" gab er mir einen zusätzlichen Schub für die dann folgenden Strapazen...

Nach dem Anstieg wartete die erste Abfahrt, die auf recht schlechten, holperigen Straßen zu absolvieren war. Hier könnte ruhig mal was am Belag getan werden. Am Ende dieser ersten Abfahrt, die in einen kleinen Ort hineinführte, signalisierten die Zuschauer schon recht aufgeregt, daß man doch bitte abbremsen möge. Der Grund offenbarte sich in der scharfen Linkskurve, wo ein Teilnehmer sich schmerzverzerrt das Knie hielt. Schon bald kam mir ein Polizeifahrzeug entgegen. Ich vermute, daß die beiden oben erwähnten Schwerverletzten in genau jenen Wagen gefahren sind. Es folgten etwas kürzere, aber steilere Anstiege, die mehr in die Schenkel gingen als der lange Anstieg. Die zweite steile Abfahrt konnte dann auf wesentlich besseren Straßen absolviert werden. Hier konnte man auch gut Gas geben und ich erreichte 77,4 km/h in der Spitze. Da war meine Risikobereitschaft dann aber auch zuende, da Gegen- und Seitenwinde auf einer Abfahrt eher unspaßig sind.

Am ätzendsten war der Ruppertshainer Berg, wo ich mich nur noch hochquälte, von einigen Zuschauern aber letztendlich hinaufgetragen wurde. Das brauchte man dort aber auch. Der Rest war größtenteils Alleinfahrt ins Ziel. Bei nur etwa 1300 Teilnehmern auf der langen Strecke gibt es nicht mehr viele Gelegenheiten in Gruppen zu fahren. Von daher war ich im ersten Moment im Ziel ob meiner Leistung (Schnitt irgendwas über 31) etwas enttäuscht, aber nach kurzer Zeit überwog die Zufriedenheit. Als Flachlandfahrer im Mittelfeld des Gesamtklassements als auch in meiner AK gelandet.

Fazit: Sehr gut organisiertes Rennen, was man aber besser nur mit reichlich Trainingskilometern in den Beinen absolvieren sollte.

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