35. Lümmellauf, Ahrensburg OT Hagen (Bericht + Bilder)

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Helmut
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35. Lümmellauf, Ahrensburg OT Hagen (Bericht + Bilder)

Beitragvon Helmut » 21.01.2013, 01:23

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<b>35. Hagener Lümmellauf in Ahrensburg OT Hagen 2013
Auch vom Zuschauen konnte einem warm werden</b>


Es war wieder Januar, es war wieder der Lümmellauf und ich war wieder erkältet. Immerhin war ich wieder zum Zuschauen dabei. Es war kalt, aber es gab viele Szenen, die einem zumindest das Herz wärmen konnten.

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Wie man sieht, wird hier der Helfernachwuchs sehr früh an seine Aufgaben heran geführt. Im Orga-Büro saßen zwei Erwachsene an ihren Laptops, ein Junge an einem Tablet und ein Mädchen an einem Smartphone. Ich mache das schon fünf Jahre, erzählte mir Cedric (9 Jahre alt) in einer abgeklärten Tonlage, wie wenn Angelboot von seinen 1.200 km langen Brevets erzählt.

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Fakt ist, so eine Veranstaltung steht und fällt mit den Helfern, nicht mit den Läufern. Die 1.250 Startplätze des Lümmellaufs sind immer nach wenigen Wochen ausverkauft. Ob dann 100 oder 200 Läufer aus verschiedenen Gründen so wie ich nicht antreten, fällt da nicht ins Gewicht. Es ist letztlich auch egal, wer welchen Lauf gewonnen hat, viel wichtiger ist, dass die Orga gut und freundlich funktioniert. Das tat sie in Hagen erneut bestens.

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Neben einigen Foris wie Thali und Janibal traf ich Martina Ramthun von der BMS – Die Laufgesellschaft, also der Agentur, die dem Laufen in Hamburg sehr erfolgreich neues Leben einhaucht, indem sie alteingesessene Veranstaltungen wie den Bramfelder Winterlauf zu neuer Blüte verhilft und neue Läufe wie den St. Pauli X-Mas-Run ins Leben rief. Martina kannte die schnellsten Läufer persönlich, ist selbst Extrem-Läuferin, die das alles mit Lockerheit und Freude betreibt.

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Mit Freude vernahm ich, dass sie meine Liste mit den Laufterminen in und um Hamburg nach anfänglicher Kritik als die z. Z. mit Abstand beste ansieht. Um Missverständnisse zu vermeiden: Helmuts-Fahrrad-Seiten ist die Breitenradsportseite für den Norden. Laufen in Hamburg wird da auch künftig nur ein immer wieder gern aufgegriffenes Randthema bleiben. Es in toto abzuhandeln, können andere besser.

Den Namen hat der Lümmellauf nach dem Hagener Lümmel, nach Wiener Art. Das zur Erläuterung vor allem für die Hamburger, hat doch das Wort Lümmel im Hamburgischen zumindest drei Bedeutungen.

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Ein weiterer „Lümmel“ ist Extrem-Radfahrer Janibal, der nun auch zunehmend auf Laufveranstaltung zu sehen ist. Nicht weil er Essen wollte, sondern weil ich mit der Kamera dort stand, hielt er am ersten Verpflegungsstand für die 20 km-Läufer – und das mit der Begründung. Wer er denn wäre, wurde er gefragt. Sag Du’s ihm, rief er mir zu. Mir fiel in dem Moment nichts Gescheites ein. „Radsport-Comedian“ wäre nicht unpassend gewesen, aber das war bevor er anfing zu Laufen. Was ihm beim Lümmellauf allerdings fehlte, war eine Sonnenblume (sein Markenzeichen) oder ähnliches am Kopf.

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Da ich nicht unter der Dusche fotografierte, finde ich zur dritten Bedeutung von "Lümmel" kein passendes Bild.

Ein weiterer Höhepunkt des Laufes war wieder das üppige Kuchenbuffet. Obwohl ein Stück nur 50 Cent kostete, kamen dank der Kuchenspenden wieder mehrere hundert Euro für den Schulverein der Schule Am Hagen zusammen, in der wir wieder zu Gast waren. Na klar, ich ließ mir ein Kuchenpaket für daheim und mein Mädel einpacken.

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Vor Ort war auch der NDR mit der Welle Nord, sendete live vom Geschehen.

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Es würde mich freuen, wenn der NDR mit seiner Hamburg Welle bei den Jedermannrennen der Vattenfall Cyclassics den gleichen Einsatz zeigen würde, da sind 20 Mal so viele Leute am Start.

Hier kommen meine

<a target="_blank" href="http://bilder.helmuts-fahrrad-seiten.de ... .html">136 Bilder vom Hagener Lümmellauf</a>.

Ergebnislisten und mehr zum Lümmellauf gibt's hier: https://www.luemmellauf.com/

Die käuflich zu erwerbenden Bilder von Stefan Wigger findet man hier: http://www.stefanwigger.fotograf.de/seite/albumname-3
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.
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Janibal
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Beitragvon Janibal » 21.01.2013, 12:42

Lümmellauf 20.1.13 Ahrensburg

Seit geraumer Zeit ist in mir ein gewisses Lauffieber vorhanden. Es liegt wohl an der Einfachheit der Dinge. Ein paar Schuhe und schon geht es ab. Keine Kontrolle von Technik oder Suche nach Wasser. Mal eben Sport halt. Und in der Gruppe sehr fair. Windschatten lutschen bringt nichts bei meinen Schnitt Verletzungen sind doch eher selbst verschuldet. Durch HFS habe ich so viel positives gehört vom Lümmellauf, da wollte ich gerne dabei sein. Und auch die Startgelder sind so schön übersichtlich. Und ich war mal rechtzeitig bei der Anmeldung. Und da ich schon mal Marathon, der übrigens immer geht, gelaufen bin, hier nur die Hälfte. Bei der Anmeldung war es nicht Winter und keine Temperaturen unter Null.

Eine entspannte Startzeit um 10:40Uhr heißt ausschlafen und mit der Bahn anreisen. Auf der Karte sind es auch nur 5cm vom Bahnhof zum Start. In Wirklichkeit sind es 4,5km und ich habe noch 40min. Also schon mal Laufschritt. Unterwegs kommen mir die 5km und 10km Läufer entgegen. Hier kann ich schon mal die Kleiderordnung begutachten. Handschuhe und lange Hose, meist noch Mützchen.

Am Start alles hervorragend ausgeschildert, auf direktem Weg ins Startbüro, habe ja noch 10min zum die Nummer anpinnen und umziehen. Lassen ein paar fast trockene Unterhemden an der Garderobe hängen. Dann raus und noch ein paar Liegestützchen, damit der Oberkörper warm ist. Familie Pietsch (Kuchenpokal) sieht mich und die Kinder sind warm vom Laufen, die elterlichen Zuschauer freuen sich auf eine Heizung. Und schon geht’s los. Trilona auch endlich mal wiedergesehen...

Vergessen die Träger der Radhose über die Schultern zu schmeißen, nach der ersten Kurve Stopp und alle passieren, dabei hatte ich schon meinen Rhythmus gefunden. Jetzt etwas höhere Schrittzahl, aber lange nicht das was vorne gemacht wird. Die Demütigung der Überrundung wird mir heute nicht wiederfahren, das wäre schon extrem schnell. Trotzdem muss auch ich die Strecke abtippeln. Es liegt Schnee, ist aber nicht glatt. Obwohl meine Schuhe so keinen Tüv mehr bekommen und jeder weiß, je dünner das Gummi, desto schneller platt, komme ich ohne Unfall durch. Die Luft ist zwar kalt, tut aber nicht in der Lunge weh, leichtes Schneegrieseln verrät eine hohe Luftfeuchtigkeit. Und die Strecke kommt mir schwer entgegen. Keine langen Geraden und wenn mal etwas, dann mit Höhenunterschied. Viel unbefestigt.

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Und der Steg als Entschleunigung. Hier soll gegangen werden und es herrscht Überholverbot. Nicht jeder hält sich daran, aber die werden dann irgendwann zurück kommen, neben Lance, und nach Ablaß suchen….

Und so sehe ich in frische und freudige Gesichter. Nach der ersten Runde gibt es Verpflegung, hier treffe ich auf Helmut von HFS, ja der!. Schon am Start haben wir und gegrüßt. Jetzt ist die frische Gesichtsfarbe eher Richtung weiß gegangen. Viele Zuschauer sagen, es ist nicht kalt, es ist schai$$ kalt. Ich nehme Bananen, die müssen frisch gepflügt worden sein, weil nicht gefroren, und Helmut dokumentiert es. Aussenrumstehende stauen und wir lachen. An der nächsten Ecke ein Kalt- und ein Warmgetränk. Das tut schon mal gut. Und weiter auf die Strecke, noch einmal das Ründchen.

Die Abstände werden größer, der Frauenanteil geringer, dafür steigt der Forianteil: Thali. Und so laufe ich weiter und weiter, jetzt kommen die beim Start nicht in der Gewichtheberabteilung neben mir standen. Hier wird aber schon auf dem Laufsteg nach Nahrungsergänzungsmitteln in der Rückentasche gefischt, um den Fettanteil von 0,2 auf 0,3 % zu heben. Ich komme mit 20-30% theoretisch noch 12 x rum, freue mich aber schon auf den letzten Kilometer hingewiesen zu werden. Wird er eh nicht sein, muss ja noch zum Bahnhof. Beim Zieleinlauf zur Schule hin steht der Helmut wieder da.

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Und tatsächlich kann er sich noch bewegen. Glaube aber nicht, dass schockfrosten der Bazillen in der Blutbahn eine gute Lösung gegen Infekt ist. Hoffe nicht, das du nur auf mich gewartet hast, denn ich habe dich gleich nach dem Zielscann gesucht, da warst du aber weg, entweder im Krankenhaus oder zu Hause vorm Ofen mit Wärmflasche.

Bild
geforenen Haare und gegen das Empfinden der Schwäche eine Tarnkappe vom ESK (Eisenschweinkader Berlin)

So kurz noch die Eiszapfen in den Haaren aufgenommen und die trockenen Unterhemden angezogen, den Lümmel entgegen genommen und kurz noch auf die Urkunde gewartet. Dann habe ich aber den Zug der Urkunde vorgezogen. Aus Zeitmangel wieder im Laufschritt zum Bahnhof. So richtig geschmeidig kann es nicht mehr ausgesehen haben und als ich den Fahrkartenautomat jemanden erklären wollte, kam es auch zu Sprachlähmungen, nicht aus prozentualen Gründen, sondern weil die Muskeln im Sinneszentrum etwas unterkühlt sind.

Auf dem Gleis treffe ich noch jemanden mit dem gleichen Ziel und wir sind uns einig, eine wunderbare Veranstaltung am Jahresanfang was der These recht gibt, ohne Ziel kein Weg…. Gerne kommen wir wieder und freuen uns mit euch über 19300m oder auch weniger. Der Lauf war schon gewichtiger als frieren an der Würstchenbude…
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Beitragvon Helmut » 24.01.2013, 21:50

Hier noch zwei Geschichten vom Lauf.

Dieses Ehepaar gewann den Lauf in seiner Alterklasse, er in M75, sie in F75. Respekt!

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Der Verein musste in diesem Jahr die Auflage erfüllen, dass Helfer darauf achten, dass die Läufer nur einzeln und im Gehtempo die marode Moorwanderbrücke überquerten. Für den Erhalt diese Genehmigung musste der Verein kämpfen. Beinahe wäre der Lauf ausgefallen, weil man die Querung ganz untersagen wollte, nachzulesen im Hagener Bote. Siehe

http://www.hagener-bote.de/

Sollte der Link nicht mehr auf den Bericht über die Vorgeschichte des Laufes zeigen, sag mir Bescheid, damit ich ihn aktualisieren kann.
Wenn's um die Wurst geht, sollte man gut abschneiden.

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