RTF/Radmarathon Lauenauer Weserberglandtour '07 (Berichte)

Ernie
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RTF/Radmarathon Lauenauer Weserberglandtour '07 (Berichte)

Beitragvon Ernie » 16.09.2007, 19:09

Aufgrund der Startzeit 7:00 bin ich um 5:00Uhr in der Nordheide gestartet. Als ich in Lauenau ankam, ärgerte ich mich, dass ich nicht wenigstens ein Rücklicht mitgenommen hatte, aber rechtzeitig zum Start kam die Sonne heraus. Aufgrund der zu dieser Zeit überschaubaren Teilnehmerzahl wurde in einem Block gestartet.

Die Landschaft und die ausgesuchte Strecke waren herrlich, so dass man des öfteren jemanden sah, der anhielt und ein Foto machte. Durch die frühe Startzeit sah man in den ersten 2 Stunden kaum ein Auto. Allerdings fuhr man auch häufig allein. Ich persönlich empfand die Strecke als anspruchsvoll, das Höhenprofil zeigte über die tatsächlich gefahrenen 80km verteilt 3 große Peaks von "ein bischen über 0m NN" auf jeweils über 300m. Dabei erschienen die Anstiege teilweise endlos. Häufig waren die Strassen bei den größeren Steigungen in Serpentinen geführt. Eine Weserüberquerung wurde per Fähre bewältigt, wobei der "Kapitän" uns freundlich mit einem "Willkommen an Bord" begrüßte.

Die Organisation und die Verpflegung waren Spitze, auch hier noch einmal ein herzliches Danke dafür.
SvenAusHarburg
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Beitragvon SvenAusHarburg » 17.09.2007, 21:28

Konnte dem herrlichen Wetter (meistens blauer Himmel) auch nicht widerstehen und bin den Marathon gefahren. Dieser war Himmel und Hölle zugleich. Das Höhenprofil gleicht einem Haifisch-Maul. Die schweren, langgezogenen Anstiege mit z.T. über 300 Höhenmeter und zweistelligen Steigungsprozenten wurden mit traumhaften Ausblicken in die Täler des Weserberglands belohnt, anschließend ging es in rasanten, serpentinenartigen Abfahrten immer wieder nach unten.

Die Verpflegung war erstklassig. Neben den obligatorischen Müsliriegeln gab es Bananen, Schmalzbrote, Brötchen, Gebäck und auf der Langstrecke noch heiße Brühe und Elektrolytgetränke. Weil das Teilnehmerfeld durch die Schwere der Strecke auseinandergezogen wurde, herrschte fast Individualbetreuung :D Auch im Zielbereich gab es noch allerlei Kuchensorten.

Um die Frage von Heide-Biker zumindest im Nachhinein zu beantworten: Ja, die gut geplante Streckenführung ermöglichte es, noch während der RTF die Streckenlänge zu wählen.

Zahlen:
Teilnehmer (nach Auskunft): Knapp 500, davon 130 Marathoner.
Die Streckenlänge betrug nach einer kurzfristigen Änderung 240 km bei knapp 4000 Höhenmetern. Meine Abfahrt war 7:00, Zielankunft um 15:20. Es gab sechs Verpflegungsstationen auf der Marathondistanz.

Wenn auch nächstes Jahr das Wetter stimmt, bin ich wieder dabei - für solch eine schöne RTF nehme ich als Hamburger zwei Stunden Anfahrt gerne in Kauf.

Gruß
Sven
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Der Weg hat sich gelohnt!

Beitragvon Heide-Biker » 18.09.2007, 12:26

Halbwegs in der Nacht bin ich aufgestanden und habe mich mit Reinhard getroffen um an der RTF in Lauenau teilzunehmen. Übrigens Reinhard hatte sich auf meinen Aufruf zu Fahrgemeinschaften in meinem Post in diesem Forum gemeldet. Wir sind gemeinsam angereist, die 119 Kilometer gefahren und und natürlich auch gemeinsam wieder abgereist. Das Wetter, die Strecke und die Organisation war grandios. Es hat wirklich viel Spaß gemacht.

Einen Ausführliche Bericht habe ich Euch verlinkt: Bericht RTF Weserbergland-Tour
siehe auch: www.Radsportler-helfen-Nils.de
siehe auch: www.Heide-Biker.blogspot.com
siehe auch: www.Team-Mainplan.de

Viele Grüße aus der Nordheide

Karsten Niemann
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hanseat
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Bergfieber!

Beitragvon hanseat » 19.09.2007, 20:39

Auch ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der Organisation, Wetter, Landschaft, Strecke perfekt zusammen passten. Für mich sogar eines der Sporthighlights des Jahres.

Nachdem ich in dieser Saison bei sieben überwiegend flachen RTFs in und um Hamburg teilgenommen habe, wollte ich die RTF-Saison mit einem kleinen Highlight ausklingen lassen. Da ich eine Schwäche für Berge und Anstiege habe, kam ich an der RTF Lauenau nicht vorbei. Außerdem waren die Wetterprognosen einfach genial. Um eine stressige Anreise am Morgen zu vermeiden, machte ich mich mit einem Freund schon am Samstag auf den Weg ins Weserbergland. Wir übernachteten in einem Hotel in Bad Nenndorf (9 km von Lauenau entfernt).
Nachdem wir uns Sonntag morgen noch bei sehr kühlen Temperaturen um 6 Grad Richtung Lauenau einrollten, kamen uns die Berge immer näher und der Respekt wurde für uns Flachländler immer größer. Um 7:45 Uhr starteten wir auch zu zweit die RTF, anscheinend waren die Hauptgruppen schon unterwegs. Wir entschieden uns noch auf der Strecke für zwei unterschiedliche Varianten. Holger fuhr die 80 km-Schleife mit 3 längeren und 3 kürzeren Anstiegen und insgesamt 1.200 Höhenmetern. Ich entschied mich bei mittlerweile perfekten 20 Grad für die 120km-Runde. Das Profil lässt sich mit 1.900 Höhenmetern sehr gut mit einer Mittelgebirgsetappe der Deutschlandtour oder Tour de France vergleichen. Nicht weniger als 13 Berge (3. und 4. Kategorie) standen auf dem Programm. Es wurden gerade im Mittelteil der RTF sehr steile Anstiege bewältigt, bei denen man immer wieder Begleitung bekam und sich in kleinen Grueppchen nach oben kämpfte. Bei den sich anschliessenden gut einzusehenden Abfahrten wurden dann bis zu 73 kmh erreicht. Es war die reinste Achterbahn, ein fortwährendes Auf und Ab. Es gab nur vor und nach der Weserfähre ein knapp 15 km langes Flachstück, sonst Fehlanzeige.
Im letzten Drittel wartete dann der ultimative Schafrichter für alle, die sich für die Strecken 120, 160 oder 210 km entschieden hatten. Bei 3,3 Kilometer Länge und im Schnitt 7,2 % Steigung wurden einige Leidensgenossen zum Schieben verurteilt. Die mittlere Steigung täuscht aber, denn im Mittelteil zwischen Schaumburg und Paschenburg wurden Erinnerungen an den Waseberg wach (längere Abschnitte mit 12-13 %). Die tollen Panoramablicke hinunter zum Wesertal konnte man nur erahnen. Oben in 320 Meter Höhe angelangt konnte man endlich durchschnaufen und sich gedanklich schon auf den letzten der 13 Anstiege und die lange Abfahrt nach Lauenau vorbereiten.
Man durchfuhr schattige Wälder, pitoreske Fachwerkstädtchen, grüne Auelandschaften entlang der Weser und kurvige Bergstrassen. Kein Wunder, dass man sich die Strasse auch mit vielen Motorradfahrern teilen musste, aber insgesamt wurde auf abgeschiedenen Kreisstrassen gefahren, so dass zumindest wenig Autoverkehr stattfand.

Als ich nach gut 5 Stunden und 140 Kilometern schon ziemlich kraftlos am Hotel in Bad Nenndorf ankam, erwartete mich Holger schon im Wellness-Bereich. Die Erlebnisdusche hatte ich mir redlich verdient. Es war ein perfekter Abschluss eines genialen Radsporttages.

Wenn man Anstiege mag, dann sollte man nächstes Jahr nicht auf diese wunderschöne RTF verzichten und wer eine extreme Rad-Erfahrung im Grenzbereich sucht, ist hier genau richtig: der Radmarathon mit 210 Kilometern mit über 3.500 Höhenmeter ist wohl auch deutschlandweit eine der ganz großen Rennrad-Herausforderungen. Wozu noch in die Alpen fahren, wenn das Glück so nah ist...
Nur gut anderthalb Stunden Autofahrt von Hamburg enfernt, lässt das Weserbergland Bergherzen höher schlagen!
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Beitragvon sirpat » 22.09.2007, 08:20

Fuer meine RTF-Premiere habe ich mir doch glatt die "schoenste
und schwerste RTF im Norden Deutschlands" ausgesucht und ich
muss sagen, sie ist schoen und schwer. Vor allem schoen schwer. ;-)

Organisation und Verpflegung top, trotz einer kleinen Unschoenheit
und zwar war der dritte Kontrollpunkt, den man aufgrund einer
kurzfristig geaenderten Streckenfuehrung zweimal anfahren
musste, schon um 14:30 h nebst Wegweisern abgebaut.
Ich dachte, dass die Tour schon vorbei sei, wollte aber
trotzdem die 150 km vollmachen.
Gluecklicherweise war am letzten Kontrollpunkt noch jemand.
Die meinten dann, dass K3 zu frueh eingepackt hat.

Die Strecken sind wohl alle etwas laenger als ausgeschrieben.
Auch die Marathonis hatten beim letzten Kontrollpunkt schon
210 km drauf. Am Ende hatte ich 172 km (7.5 Std.) auf dem
Tacho. Abzueglich etwa 10 km falsche Richtung, bleibt eine
etwa 10 km laengere Strecke als ausgeschrieben.

Insgesamt aber eine schoene Sache. Grosses Lob und Dankeschoen
nochmal an die Leute an den Kontrollpunkten.

Cheers
sirpat
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Re: Bergfieber!

Beitragvon Heide-Biker » 04.10.2007, 22:08

hanseat hat geschrieben:auf abgeschiedenen Kreisstrassen gefahren, so dass zumindest wenig Autoverkehr stattfand.
In den ersten 2 Stunden hatte ich schon an einen autofreien Sonntag geglaubt. Alle Kantsteine waren noch hochgeklappt wie wir durchrollten.

Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen. Wir sind die gleiche Strecke gefahren.

Bericht von RTF Weserbergland-Tour 2007
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siehe auch: www.Heide-Biker.blogspot.com
siehe auch: www.Team-Mainplan.de

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